Und wer kann ich sein ? Was muss ich tun, um der zu sein, der ich wirklich bin ? Die Philosophie stellt oft Fragen. Denn Fragen können uns zu uns selbst führen. Das wusste schon der griechische Philosoph Sokrates. Und so stellte Sokrates – einer der ersten Coachs der Menschheit- seinen Klienten intelligente Fragen, die sie auf den Grund Ihrer Existenz führen sollten. Eine sehr gute Methode, um nicht vorher aufzugeben, bevor man am eigentlichen Ziel ist.
Aber bleiben wir bei der Frage: Wer bin ich wirklich ? Haben Sie schon das Gefühl, dass Sie mit dem, was Sie beruflich oder im Sozialen tun, der sind, der Sie wirklich innerlich sein wollen. An dieser Stelle hilft einem nur Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Denn es ist das eigene Leben. Man lebt es für niemanden anders. Es ist gut, wenn es sich stimmig anfühlt, ansonsten spürt man ein Reiben.
Wer will ich sein ? Die vielleicht weitaus interessantere Frage: Wer ich wirklich bin, ist im Grunde nicht einmalig zu beantworten, denn der Mensch, seine Bedürfnisse und Empfindungen veränderen sich kontinuierlich. Und so bleibt letztlich nur die Frage, wer ich (aktuell) sein will. Gibt es da ein (Vor-) Bild ? Gibt es da eine Idee ? Was fasziniert mich immer wieder ? Welche Personen machen mich vielleicht auch mit Ihrer Eigenart auch neidisch ? Hat das etwas mit mir zu tun ?
Gibt es etwas, das ich vielleicht schon lange ausprobieren möchte ? Gibt es etwas, das mich schon lange begeistert ? Ödön von Horvath sagte: „Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu.“ Vielleicht reizt es einen auch, einmal ganz anders zu reagieren, als man es sonst tut. Das kann sehr erfrischend sein. Wenn man über Wünsche spricht, kommen oft Dinge wie das Leben am Meer oder die Weltreise zutage. Diese Wünsche können auch ganz real sein, manchmal stehen sie jedoch für eine andere Sehnsucht hinter diesem (materiellen) Wunsch. Man sucht ein bestimmtes Gefühl oder eine bestimmte Erfahrung.
In der Arbeit mit Klienten freue ich mich, wenn es gelingt, jemanden aufzulockern, quasi innerlich aufzuschütteln, wie ein Kopfkissen, bei dem die Federn zusammenhaften und dadurch beim Liegen / Lieben schon etwas verhärtet sind. Genauso locker sollen die Gedanken und Wünsche wieder fliegen. So können neue kleine Wunschwölkchen entstehen. Jetzt freue ich mich über diese Gedankenbeflügelung.